Das mit KI generierte Bild zeigt einen gemütlichen Abend am Kamin, mit knisternden Holzscheiten, die ein flackerndes Licht auf ein nachdenkliches Paar werfen, das in bequemen, breiten Sesseln sitzt. Natali, eine Frau mit welligem, braunem Haar und großen, grünen Augen, liest ein Buch mit dem Titel 'Ovid', wobei die KI hier versehentlich den Titel "Covid" eingefügt hat. Natali stützt ihren Kopf auf ihre Hand. Neben ihr sitzt ein Mann mit braunem Haar und Bart, der einen grauen Strickpullover trägt und liebevoll zu ihr hinschaut. Im Hintergrund sind Bücherregale, brennende Kerzen und eine warme, einladende Atmosphäre zu sehen.

Kapitel 5 – Szene #14

Szene 14. Grenzen der Liebe – ein Abend am Kamin

Die Holzscheite im Kamin knacken und werfen ein flackerndes Licht auf das in Gedanken versunkene Paar, das in gemütlichen, breiten Sesseln davor sitzt. Natali blickt in die Flammen, während sie die wärmenden Worte der Poesie in ihren Händen hält. Die Seiten ihres Buches sind von der Hitze leicht gewellt, und das Papier fühlt sich warm an, als sie es umblättert. Ab und zu streicht sie nachdenklich über den Buchrücken, ein Zeichen ihrer inneren Unruhe.

Neben ihr sitzt ihr Mann, vertieft in Ovids „Metamorphosen“. Er scheint ganz in den antiken Versen verloren zu sein, ein Lächeln umspielt seine Lippen, während er liest. Natali weiß, wie sehr er es genießt, solche klassischen Texte mit seinen fortgeschrittenen Lernenden zu behandeln.

Sie seufzt leise und klappt ihr eigenes Buch zu. „Ich möchte dich nicht stören, aber ich bin neugierig, was du da gerade liest.“, sagt sie und schaut ihn neugierig an. „Ich war gestern in der Bibliothek und habe mich mit klassischen Themen der Philosophie befasst. Es war hochinteressant, und ich habe einige Impulse für meine Geschichte gesammelt.“

Er sieht auf, seine Augen leuchten im Schein des Kamins. „Ich lese gerade einen Abschnitt über Verwandlungen; – Über das Überschreiten von Grenzen. Es ist faszinierend.“

Natali denkt einen Moment nach. „Die Themen, mit denen ich mich beschäftigt habe, waren unter anderem ‚Liebe‘ und ‚Resonanz‘ aus philosophischer Sicht. Aber das sind sehr komplexe Begriffe. Manchmal fühle ich mich überwältigt von all den verschiedenen Interpretationen und Meinungen.“

Ihr Mann legt sein Buch beiseite und wendet sich ihr zu. Nach kurzem Nachdenken steht er auf, setzt sich neben sie in ihren Sessel und nimmt mit einer fast väterlichen Geste ihre beiden Hände in die seinen. „Das klingt nach einer bereichernden Recherche für deinen Roman“, sagt er, blickt ihr tief in die Augen und fügt hinzu: „Zwischen deinen heutigen Recherchen und meinem Abschnitt aus den ‚Metamorphosen‘ könnte sich vielleicht eine passende Verbindung knüpfen lassen:
Alles im Leben hat Grenzen, Natali. Diese Grenzen geben allem, auch der Liebe, ihre Form. Liebe ohne Grenzen ist nicht wirklich Liebe. Es ist die Balance, die zählt.“

Er macht eine kurze Pause und blickt tief in die Flammen. „Mir fällt dazu ein alter weiser Spruch ein: Wahre Liebe erkennt sich in den Augen des Anderen.“ Dann wendet er sich wieder Natali zu und fährt mit sanfter Stimme fort: „Wenn wir Grenzen überschreiten, riskieren wir, den Funken zu verlieren, der alles beleuchtet und lebendig macht. Dieser Funken gibt uns Orientierung, lässt uns kommunizieren und in Resonanz mit anderen treten. Er hilft uns, zu verstehen und verstanden zu werden. Aber er lehrt uns auch, unsere eigenen Grenzen zu kennen, uns selbst zu schützen und uns selbst zu lieben.“

Natali sieht ihren Mann an, eine Träne glitzert in ihren Augen. Seine Worte haben wohl einen Nerv getroffen. „Du hast recht“, flüstert sie. „Diese Selbstliebe, gepaart mit dem Funken in uns, bildet das Fundament wahrer Liebe zu anderen. Ich glaube, das könnte ein zentrales Thema für mich sein. Es ist gut, anderen zu helfen, aber ich darf den Funken in mir dabei nicht verlieren.“

Ihr Mann nickt und zieht sie näher zu sich. Sie lehnt ihren Kopf an seine Schulter und zusammen blicken sie schweigend in die Flammen, die im Kamin tanzen.

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