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Der Wind rauscht durch die hohen Bäume des ruhigen Parks, lässt Blätter wie flüsternde Geister tanzen und schlängelt sich durch das dichte Blätterdach, um die letzten goldenen Sonnenstrahlen des Tages durchzulassen. Natali sitzt allein auf einer abgelegenen Parkbank, den Blick intensiv auf einen kleinen USB-Stick gerichtet, der in ihrer zitternden Hand liegt. Ihr Atem geht unregelmäßig, und trotz der angenehmen Kühle des Abendwindes kann dieser ihre innere Unruhe nicht lindern.

Aus der Ferne nähert sich ein Mann. Seine Gestalt ist mittelgroß und schlank, eine dunkle Sonnenbrille verbirgt seine Augen, ein Schal umhüllt sein Gesicht, sodass nur wenige seiner Merkmale erkennbar sind. Natalis Herzschlag beschleunigt sich spürbar. Sie weiß, wer dieser Mann ist, doch sie darf es nicht zeigen.

Ohne zu zögern, nähert er sich, sein Schritt entschlossen, doch behutsam. Er zögert einen Moment, blickt sich misstrauisch um und setzt sich dann neben sie auf die Bank. Ein schwerer Mantel der Stille legt sich für einen kurzen Augenblick um sie, bevor er sich räuspert und flüstert: „Haben Sie es?“

„Ja“, erwidert Natali leise und reicht ihm den USB-Stick. Sie versucht, in sein verdecktes Gesicht zu blicken, doch er wendet sich ab, sein Blick weiterhin die Umgebung musternd.

„Und sind Sie sicher, dass alles darauf ist?“ Seine Stimme ist gedämpft, doch die Anspannung in seinem Ton ist unüberhörbar.

Mit einem unsicheren Nicken bestätigt Natali und wirft ebenfalls einen raschen, prüfenden Blick über ihre Schulter. „Alles, was ich bisher zusammengetragen habe. Es wird mehr geben.“

Sie hört sein kurzes und heiseres, mehrdeutiges Lachen. „Das hoffe ich, für uns beide.“

Er steht auf, nickt ihr zum Abschied zu und flüstert: „Passen Sie auf sich auf, Frau… Schriftstellerin.“

Natali schaut ihm nach, bis er verschwindet. Ein Gefühl der Unsicherheit lässt sie nicht los. Sie befürchtet, dass ein heimlicher Beobachter dieser Szene wahrscheinlich massiv gestutzt hätte. Die Worte, die gesprochen wurden, die Handlungen der Beteiligten, alles deutet auf das bedrückende Geheimnis hin, das unter der Oberfläche brodelt.

Erneut sucht Natalis Blick gehetzt ihre Umgebung ab, um sicher zu sein, dass ihr Treffen unbeobachtet geblieben ist.

Dann erhebt sie sich von der Bank und eilt nach Hause.

Und während sie sich auf dem Rückweg fragt, was sie dazu gebracht hat, sich auf dieses gefährliche Spiel einzulassen, spürt sie, dass die Grenze zwischen ihrer realen Welt und der Welt ihres Romans immer dünner wird.