Szene 29. Das Echo der Vergangenheit – eine Entdeckung in der Bibliothek
Natali sitzt in der Universitätsbibliothek, umgeben von den gedämpften Geräuschen der anderen Studenten und Forscher, die in die Bücher und Abhandlungen ihrer eigenen Welten vertieft sind. Die Wände der Bibliothek sind mit Regalen bis zur Decke gefüllt, und der Geruch von altem Papier und Leder hängt in der Luft.
Natali hat sich in ein Buch über Liebe, Kommunikation und Resonanz vertieft, das ihr bei ihren Recherchen für die Verbindung zwischen den verschiedenen Welten in ihrem Roman helfen soll. Als sie jedoch feststellt, dass dieses Buch nicht die Informationen enthält, nach denen sie sucht, seufzt sie leise und steht auf.
Natali durchstreift die langen Gänge der Bibliothek, ihre Gedanken wandern zu den geheimnisvollen Elementen in ihrem Roman. Sie sucht nach Antworten, nach Hinweisen, die ihre Geschichte stärker zum Leben erwecken könnten.
Schließlich gelangt sie zu einem Regal, das mit älteren Hochschulschriften gefüllt ist. Hier vermutet sie ein Werk, das tiefer in die philosophischen Aspekte ihrer Themen eindringen könnte. Sie beginnt, die Bücherrücken zu lesen und zieht schließlich ein staubiges, verblasstes Buch heraus.
Als sie das Buch öffnet, bemerkt sie sofort, dass es nicht das ist, wonach sie ursprünglich gesucht hat. Es handelt sich um eine sehr alte Doktorarbeit über eine Notizsammlung aus Martin Luthers Aufzeichnungen. Natali wirft einen Blick auf das Inhaltsverzeichnis und bemerkt einen Eintrag, der ihre Neugier weckt: „Ein überraschender Fund: Luthers Abschrift einer Prophezeiung.“
Ihr Herz beginnt schneller zu schlagen, als sie das Kapitel aufschlägt und den Text der Prophezeiung vor sich sieht. Es ist genau derselbe Text, den sie in ihrem Roman verwendet hat. Die Worte springen ihr entgegen, und sie kann kaum glauben, was sie sieht.
Natali liest die Worte immer wieder, als ob sie sicherstellen will, dass sie nicht träumt. Die Verbindung zwischen ihrer Geschichte und den Aufzeichnungen von Martin Luther ist unbestreitbar. Sie kann sich nicht erklären, wie das möglich ist, aber es fühlt sich an, als ob die Grenzen zwischen der Realität und ihrer Fiktion nun vollkommen verwischen.
Die Welt um sie herum scheint in diesem Moment stillzustehen, und Natali fühlt sich wie in einem Wirbelwind aus Verwirrung und Faszination gefangen.
Mit einem Gefühl der tiefen Verstörung bleibt sie wie eine Statue stehen, ihren Blick fest auf den Text vor sich gerichtet. Immer wieder liest sie die Zeilen. Die Zeit scheint stillzustehen. Ihre Gedanken rasen, während sie versucht zu begreifen, was diese Entdeckung bedeutet. Wie kann so etwas möglich sein?
Das ist ein unglaublicher Zufall. Sie hat sich die Prophezeiung für ihren Roman ausgedacht, da ist sie sicher. Sie hat den Text nie zuvor gelesen. Ist es möglich, dass eine unerklärliche Verbindung zwischen ihrer Geschichte und den Aufzeichnungen von Martin Luther besteht? Unzählige weitere Gedanken wirbeln in ihrem Kopf.
Sie weiß nicht, wie lange sie dort schon gestanden hat, als sie plötzlich durch eine Berührung an ihrem Rücken massiv zusammenzuckt.
„Bitte entschuldigen Sie!“, sagt ein älterer Herr, der einen Stapel Bücher unter dem Arm trägt und an ihr vorbeigeht, da er zu einem der hinteren Regale möchte.
Natali flüstert heiser: „Ja … äh … kein Problem.“ Sie klappt das Buch vorsichtig zu und steht wie paralysiert in dem Gang zwischen den mächtigen Bücherregalen.
Nachdem der Mann fort ist, bleibt die Bibliothek um Natali herum ruhig und still, als ob sie auf Antworten wartet, die genauso geheimnisvoll sind wie die Geschichten, die in den Seiten der alten Bücher verborgen liegen.
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